Sicherlich bietet Französisch anfangs größere Schwierigkeiten, da der Unterschied zwischen Schreibung und Lautung, damit die Aussprache, Probleme bringen. Hier macht das Italienische, speziell dem süddeutschen Sprecher, weniger Ärger. Andererseits ist im Italienischen die Progression schneller, in der Regel gelangt man rascher zum freien Sprechen. In einem späteren Lernstadium gleichen die Schwierigkeiten einander an, das Italienische wird sogar etwas komplizierter, da die Sprache weniger reglementiert ist und der italienische Wortschatz facettenreicher ist als der französische. Das Anspruchsniveau des Abiturs ist in beiden Sprachen das gleiche.
Grundsätzlich sind Lateinkenntnisse für das Erlernen aller romanischer Sprachen gleichermaßen hilfreich, da die grammatischen Strukturen aller dieser Sprachen auf der lateinischen Grammatik aufbauen. Die größere lautliche Nähe des Italienischen zum Lateinischen kann im Bereich des Wortschatzes auch zur Falle werden, da sich die Bedeutung vieler Wörter geändert hat. Vokabeln lernen ist auch im Italienischen unverzichtbar!
Auf jeden Fall. Aufgrund der Verwandtschaft aller romanischen Sprachen erleichtern hier auch gute Kenntnisse des Italienischen weiteren Spracherwerb. Wer Italienisch kann, versteht 90 Prozent aller spanischen Äußerungen, aber auch hier muss vor falschen Analogien gewarnt werden!
Nein. Die Erwartung orientiert sich wie in jedem anderen Fach daran, was von einem deutschen Schüler ohne Vorkenntnisse verlangt werden kann.
Es besteht eine Vielzahl von Schulpartnerschaften, allein in Bayern über 170. Schüleraustausch mit Italien findet an vielen Schulen statt, die Italienisch 'nur' als Wahlkurs anbieten. Von italienischer Seite ist das Interesse an Schulpartnerschaften eminent groß, da Deutsch an Schulen in Italien immer mehr gefragt ist und auch immer mehr unterrichtet wird.
Zumindest in Bayern ist dies möglich. Es muss beim zuständigen Ministerialbeauftragten ein Antrag gestellt werden, und dann müssen an der Schule, an der Italienisch belegt werden soll, die Kenntnisse der Jahrgangsstufe 10 in einer mündlichen und schriftlichen Feststellungsprüfung nachgewiesen werden.
Seit dem ersten Abitur im Jahr 1991 bewegten sich die Abiturergebnisse in Italienisch, Französisch und Englisch fast immer innerhalb von drei Zehnteln. Wesentliche Unterschiede sind also nicht festzustellen.