Geschichte

 “Subject teachers provide the bricks and language teachers provide the mortar [...] and bilingual teachers are the architects.”

(Sachfachlehrer sorgen für die Ziegel und Fremdsprachenlehrer für den Mörtel […] die Architekten jedoch sind die bilingualen Lehrer.)

Ein schönes Bild für den bilingualen Unterricht, so finden wir bilingualen Lehrkräfte, können wir doch gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern im zweisprachigen Unterricht in Geschichte, Geographie oder Sozialkunde gleich mehrere Ziele verfolgen:

• den in der Fremdsprache gelernten Wortschatz sofort anwenden,

• die Fachbegriffe der Fächer erlernen und vertiefen,

• die Fremdsprachenkompetenz der Schüler in großem Maße erweitern,

• den Lernstoff aus einer anderen Perspektive kennenlernen und verinnerlichen,

• die Schüler auf ein Leben nach der Schule vorbereiten, in dem aktive Beherrschung von mehreren Fremdsprachen immer wichtiger wird.

Wir möchten Ihnen hier die Schwerpunkte des bilingualen Unterrichts in Geschichte, Geographie und Sozialkunde auf Französisch am Dante-Gymnasium kurz vorstellen.

Wir beginnen in Jahrgangsstufe 7 für die Schülerinnen und Schülern des Französisch-Zuges mit bilingualem Geschichtsunterricht. Behutsam führen wir die Klassen in den bilingualen Unterricht ein und nützen dabei die natürliche Entdeckungsfreude und Neugier dieser Altersstufe, um mit ihnen die geschichtlichen Grundbegriffe zu erarbeiten. In diesem Jahrgang sind dies z.B. Karl der Große (Charlemagne) als Vater Europas, die Kreuzzüge, der Streit zwischen Kaiser und Papst oder der absolutistische König Ludwig XIV. mit seinem Symbol, le soleil. Schnell entdecken die Schülerinnen und Schüler den unmittelbaren Profit aus dem zweisprachigen Unterricht, sei es beim Austausch in Frankreich oder bei einer Besichtigung von Versailles oder Sansscouci mit der Familie.

In Jahrgangsstufe 8 – der Wortschatz hat sich im 4. Lernjahr Französisch schon deutlich erweitert – wenden die Schülerinnen und Schüler ihre Kenntnisse bei den „echten“ französischen Themen an: der Aufklärung, der Revolution von 1789 oder dem deutsch-französischen Krieg von 1870. Dabei kann der Lehrer je nach Leistungsstärke der Klasse variieren: Er kann über das gesamte Jahr bilingualen Unterricht erteilen oder einzelne Themenbereiche, sog. Module, bilingual erarbeiten.

In Jahrgangsstufe 9 werden die fremdsprachigen Anteile im Geschichtsunterricht naturgemäß größer werden. Auch die Themenbereiche werden anspruchsvoller: die Weimarer Republik, der Nationalsozialismus, die Entstehung der beiden deutschen Staaten. All dies sind Themen, die gute Fremdsprachenkenntnisse geradezu herausfordern, will man etwa einem französischen Freund erklären, warum es 45 Jahre lang zwei deutsche Staaten gab. In diesem Schuljahr entscheiden sich die Schülerinnen und Schüler, ob sie den größtmöglichen Nutzen aus dem bilingualen Unterricht ziehen wollen, den das bayerische Schulsystem anbietet: zusätzlich zur deutschen allgemeinen Hochschulreife auch das französische Abitur abzulegen, also den ABIBAC-Zweig zu besuchen, den bislang nur drei Gymnasien in Bayern anbieten.

Von der 10. bis zur 12. Jahrgangsstufe werden die Fächer Geschichte, Sozialkunde und Geographie bilingual unterrichtet. Und zum krönenden Abschluss legen die ABIBAC-Schüler die schriftliche Abiturprüfung in Geschichte auf Französisch ab, ein Erfolgsmodell für etwa 120 Schülerinnen und Schüler des Dante-Gymnasiums seit 2002.